Persönliche Schutzausrüstung (PPE)
kostet Geld und macht die verschwitzte Arbeit im Wald kaum erleichtert. Die Entwicklung von PSA ging jedoch auf die Erfahrungen zahlreicher schwerer Verletzungen und Todesfälle zurück. Obwohl viele dieser Unfälle nicht durch die PSA hätten verhindert werden können, waren die oft schwerwiegenden Folgen des Unfalls sehr gut.
Obwohl der Kopf derjenige ist, der bei Waldarbeiten weniger häufig verletzt wird als der Rest des Körpers, Verletzungen des Gehirns, können Augen und Ohren ernsthafte Folgen für die betroffene Person haben. Durch das Tragen eines geeigneten Schutzhelms kann die Verletzungsgefahr verhindert oder Folgeschäden reduziert werden. Der Helm sollte vor allem vor dem Fallen oder Wurf von Gegenständen (Holzstücken, Ästen) schützen. Nach spätestens vier Jahren sollte der Helm ausgewechselt werden, jedoch nur, wenn er keiner besonderen Belastung ausgesetzt war. Sie können die Eignung des Helms überprüfen, indem Sie ihn leicht seitwärts zusammendrücken (etwa 1 bis 2 cm). Wenn es auf der Oberfläche ein Knistern oder Haarrisse gibt, tauschen Sie den Helm aus!
Lärm kann zu schweren Folgeschäden führen und wird in seiner Wirkung häufig unterschätzt. Der am Helm angebrachte Gehörschutz schützt vor schädlichen Geräuschen. Ab einem Geräuschpegel von 85 Dezibel muss der Gehörschutz getragen werden. Das entspricht dem Geräusch der Kettensäge. Die Geräuschreduzierung muss jedoch an den Arbeitsplatz angepasst werden. Daher ist es bei der Forstarbeit notwendig, dass zwar der schädliche Lärm reduziert wird, Lärm wie der Ruf eines anderen Waldarbeiters aber noch gehört werden muss.
Diesem
Argument ist allerdings entgegenzuhalten, dass auch eine Forstmaschine nicht
ohne Treibstoff läuft und ein nicht geringer Teil der Arbeitszeit von
Maschinenführern der Wartung und Pflege der Maschine gilt. In Deutschland ist
der Einsatz von Pferden für den Holztransport verbreiteter als in Österreich,
allerdings kommen die meisten Kunden der deutschen Pferderücker aus dem Bereich
des Naturschutzes und nur wenige aus der Forstwirtschaft.
Ein Grund
dafür, warum bei den Anhängern der naturnahen Waldwirtschaft das Pferd so hoch
angesehen ist, liegt in den Nachteilen, die der Einsatz von schweren Forstmaschinen
mit sich bringt. Die Bodenverdichtung ist dabei das größte Problem. Dies hängt
mit der Herkunft der meisten Forstmaschinenhersteller – Skandinavien und
Nordamerika – zusammen. In Skandinavien ist die Bodenverdichtung kaum ein
Thema, da überwiegend im Winter bei gefrorenem Boden geerntet wird. In Kanada
und den USA wiederum ist aufgrund der Größe der verfügbaren Waldfläche eine
pflegliche Bewirtschaftung der Wälder eher zweitrangig. Natürlich hat sich die
Forsttechnik weiterentwickelt und es wurden bodenschonende Antriebe wie
Raupenfahrwerke oder Boogiebänder entworfen, die weniger Bodendruck ausüben.
Aber auch andere Probleme ergeben sich durch den Einsatz von Forstmaschinen,
wie etwa die Verbreitung von Hydrauliköl im Bestand oder die Beunruhigung des
Wildes.
Will man
nun die oben genannten Nachteile des Maschineneinsatzes vermeiden, stellt sich
die Pferderückung als Alternative dar. Anwendungsgebiete sind etwa:
-
Nasse Böden, auf denen ein
Maschineneinsatz schwere Folgeschäden verursachen würde
-
Steillagen mit Felsblöcken, die für
Maschinen unpassierbar sind
-
Erstdurchforstungen mit schmalen
Rückegassen, wo eine hohe Wendigkeit notwendig ist
-
In Wertholzbeständen, in denen
Rückeschaden am wertvollen Erdbloch wirtschaftlich schwerwiegend sind
-
In Naturschutzgebieten, in denen Lärm
und Abgasbelastung vermieden werden sollen
Die
Vorteile der Pferderückung liegen in der Bestands- und Bodenpfleglichkeit und
der nicht vorhandenen Umweltbelastung. Die höhere Wendigkeit der Pferde, die
geringere Zugkraft sowie die bessere Übersicht des Rückers im Vergleich zum
Maschinenführer führen dazu, dass bedeutend weniger Schäden am verbleibenden
Bestand durch die Rückung entstehen.
Nicht
jede Pferderasse ist für die Holzrückung geeignet. Auch ist die Holzrückung nichts
für Amateure. Pferd und Rücker müssen aufeinander eingespielt sein, zudem muss
das richtige Arbeitsgerät verwendet werden. Den Idealtyp für die Rückearbeit im
Wald stellt das mittelschwere Kaltblut dar, das über genügend Wendigkeit und
ausreichend Zugkraft verfügt. Geeignete Pferderassen sind mit der Waldarbeit
nicht überfordert. Voraussetzung dafür ist die korrekte Einarbeitung und
angemessene Einsatzbedingungen. Das Zugtier bedankt sich für die richtige
Haltung mit Arbeitswillen und Leistungsvermögen. Auch für den Rücker ist die
Arbeit anstrengend: Kraft, Geschicklichkeit, Ausdauer und hohe Konzentration
sind gefordert.
Entscheidend
beim Pferdezug ist das Gewicht der Last und die Bodenreibung, und nicht etwa
Länge und Durchmesser der Last. Beim einspännigen Zug sollte das Pferd auf
Dauer nicht mehr als maximal 20 % seines eigenen Körpergewichts ziehen. Dies
entspricht einem Stammvolumen von etwa 0,3 fm. Kurzfristig können auch höhere
Lasten gezogen werden. Kühle Temperaturen werden von Pferden bevorzugt, im
Sommer ist die Leistungsgrenze schneller erreicht. Bei Hangneigungen von
maximal 50 % ist die Grenze der Geländegängigkeit erreicht. Je länger die
Rückeentfernung, desto unrentabler wird der Pferdeinsatz. Ideale Rückelängen
liegen unter 50 m. Die Zuggeschwindigkeit von Pferden liegt bei 3,5 km/h und
damit unter der von Forstmaschinen.
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