WALDWIRTSCHAFT ZU TAGE Fichte
Die
Schäden gehen in die Millionen, die Wald besitzer sind verzweifelt, und das
Schlimmste an Schäden in Fichtenbeständen steht möglicherweise noch bevor: Die
Fichte ist also eher keine Baumart der Zukunft und wird nur noch im Gebirge
erfolgreich zu bewirtschaften sein. Offizielle Vertreter der Holzindustrie -
und auch vermehrt der Forstwirtschaft - sehen das aber scheinbar ganz anders.
So will Georg Schirmbeck, Vorstand des Deutschen Forstwirtschaftsberatung, eine
Lanze für die Fichte brechen. Gleichzeitig erzählen Vertreter der Holzindustrie
begeistert von den positiven Eigenschaften der Fichte und sprechen sich gegen
einen Waldumbau zugunsten von Laubholz aus. Bei so viel Zuspruch bekommt der
Beobachter fast den Eindruck, als wäre die Fichte ein Mobbingopfer, initiiert
von Laubholzfanatikern und Naturschützern. Dass schon im 19. Jahrhundert
führende Forstwissenschaftler vor der Verfichtung der Wälder warnten, wird
dabei genauso übersehen, wie die Schadholzmengen. Fast ein Drittel des
Gesamteinschlages verursachen Windwurf, Schneebruch und Borkenkäfer, Tendenz
steigend. Für den Waldbesitzer entsteht dadurch ein Verlust in Form von
sinkenden Holzpreisen und Kosten für die Aufarbeitung. Es ist verständlich,
dass die Holzindustrie weiterhin gerne Fichtenholz einschneiden will. Dann muss
sie aber auch bereit sein, einen Teil des Bewirtschaftungsrisikos zu übernehmen
- indem etwa nach skandinavischem Vorbild das Fichtenholz am Stock gekauft wird
und zwar bereits zu Beginn der Umtriebszeit. Damit könnte die Holzindustrie
beweisen, dass sie tatsächlich von der Fichte überzeugt ist. Ansonsten handelt
es sich nur um Scheinargumente, mit deren Hilfe notwendige Änderungen in der
Waldbewirtschaftung verhindert werden sollen. WALD
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